Meine Welt

Im April 2020 bin ich in ein 300 Jahre altes Bauernhaus gezogen. Es steht in 1200 Metern Höhe, auf dem Guggenberg. Jetzt im Winter ist das Bergwohnerlebnis ein echtes Abenteuer. Diese Reise in die schon längst vergangene Zeit ist wie ein Überlebenstraining!

Wie ein Eichhörnchen bereite ich mich auf den Wintereinbruch vor! Ich sammle, anstelle von Nüssen, jede Menge Raummeter Holz. Meine Gedanken drehen sich nur um den Winter und ums nicht Erfrieren! Stromausfällen, glatten Straßen, eisigen Temperaturen und unbeherrschbaren Schneefall gilt es zu trotzen. Heißes Wasser und warme Räume sind in meinem Leben keine Selbstverständlichkeit mehr.

Jetzt heißt es täglich Holz schleppen und einheizen! Trotzdem liebe ich mein hohes zu Hause! Selbst die Kälte in dem Haus hat einen Platz in meinem Herzen bekommen, da sie die typische Altbauernhauskälte ist. Charmant steht sie in den Räumen. Zwar erwache ich frierend und zitternd, aber dafür immer glücklich! Mein Kleiderstil hat sich mit meinem neuen Heim ebenfalls geändert! Ich habe den Zwiebellook für mich entdeckt.

Mein Perfektionismus habe ich heruntergeschraubt und komme ungewöhnlich gut mit den häuslichen Alterserscheinungen zurecht. Abblätternder Putz, Wasserflecken, löchrige Fußböden und Wandrisse sind für mich die Lachfalten des Hauses. Ich fühle mich in diesen dicken Mauern himmlisch heimelig!

Das Leben auf dem Guggenberg ist wie in einem Märchenland! In jeder Ecke versteckt sich eine großartige Geschichte. Ich bin dankbar für dieses zu Hause und seine Auswirkungen auf meine Zufriedenheit! Ich lebe „einfach“ über den Wolken und warte auf die Krönung zur Schneekönigin!

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