Ich lebe noch

Ich lebe noch…

und das tatsächlich nach wie vor auf dem Guggenberg! Nach fünf Monaten Guggenberg-Wintererlebnis der Extraklasse, bin ich noch nicht außerhalb Österreichs Zigaretten holen gegangen.

Das wäre auch Quatsch, denn ich rauche nicht. In Deutschland benutzt man den Vorwand, des Zigarettenholens um unangekündigt auf nimmer wiedersehen zu verschwinden.

Was mich in den schwindeligen 1170 Metern Höhe gehalten hat?Es war nicht die mitunter stark verschneite und gesperrte Straße!

Es waren die warmenSocken, die mir eine Freundin gestrickthat, die liebenswerten Bergler-Nachbarn, mein Traum vom Wortgewandt Märchenland, mein Sohn mit seiner Herzensschwäche fürunsere heimelige Höhe, die Liebezu dem Haus und dessen außergewöhnlichen König, der anmutige Berg als meine größte Inspirationsquelle, neue tiefe Freundschaften, liebe Kollegen und die Königsfamilie. Mit zwei Schneeschaufeln und den rettenden helfenden Nachbarshänden habe ich den ersten Schneeköniginnenwinter überstanden. Mit bis zu – 39 Grad festem Schuhwerk, tiefgekühlten Haaren, gefrorenen Tränen der zeitweisen Verzweiflung und Rückenschmerzen, habe ich die schwere Krone der Schneekönigin gebührend entgegengenommen und getragen.

An einem Tag, mit einem freien Weg nach unten ins Tal, habe ich mich selbst mit einem Himbeernougat-Törtchen vom Semmelrock belohnt. Es war Liebe auf den ersten Blick! Mit dem ersten Bissen von dieser süßen Sünde war ich froh keine Zigaretten holen gegangen zu sein. Ich habe noch nie in meinem Leben eine solch himmlisch himbeerige, schokoladige, cremige, knusprige und glücklich machende Süßspeise gegessen! Ich bin eine leidenschaftlicheEsserin und ich habe schon unzählige Köstlichkeiten verzehrt. Diese einzigartig schmackhafte Versuchung mit Schokoladenspiegel gibt mir bereits jetzt die nötige Kraft für den kommenden Winter.

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